Alex

Juli 2016. I see stars. Vor kurzem wurde mir eine ganz besondere Ehre zu teil. Ich wurde von einem jungen Musiker gefragt ob ich denn Lust hätte, mit ihm ein größeres Projekt zu machen. Genauer gesagt, von dem Menschen, der einst mit seiner Band „Fall For Ivy“ ein Lied schrieb, das bis heute ganz weit oben in der Liste, meiner unangefochtenen Top 10 steht.
Das Lied „I See Stars“.

So kam es, dass Alex und ich uns eines Nachmittags bei ihm zuhause trafen und bei einem privaten Klavierkonzert und einem Interview, die eigentlichen Pläne für das Shooting schmiedeten.

  • Photographer: Nina Hrusa
  • Model: Alex
  • Kamera: Nikon D7100

In meinem Kopf hatte sich nämlich sofort eine Idee zusammengebraut… Doch die fotografisch umzusetzen, war dann gar nicht so einfach wie anfangs gedacht. Zumindest nicht, wenn man keine Gesetze brechen und nichts zerstören will. Und außerdem an das Wetter auch noch so manche Anforderung stellt.

Alex, Musik ist extrem wichtiger Bestandteil in deinem Leben. Wann begann diese Leidenschaft?
„Meine Mutter ist klassische Gesangslehrerin, also hatte ich schon früh einen musikalischen Zugang. Mit Schlagzeug habe ich im Alter von 6 Jahren begonnen und seit dem ist Musik in meinem Leben nicht mehr wegzudenken.“

Du studierst Schlagzeug am VMI in Wien. Wusstest du immer schon dass du beruflich Musik machen möchtest?
„Nein wusste ich nicht. Anfangs hatte ich vor Psychologie zu studieren, doch mit 15 Jahren während einem Urlaub in Kroatien mit meiner Familie kam der plötzliche Entschluss.“

Du hast vor einigen Jahren deine Band „Fall For Ivy“ gegründet. Wie kam’s dazu? Wie habt ihr euch gefunden?
„Den Kuri (Gitarrist) traf ich auf unserem ersten Klassentreffen wieder und dort beschlossen wir mal gemeinsam zu jammen. Die Sophie (Sängerin) hab ich im „Ride Club“ (eine Wiener Partylocation) kennen gelernt *haha*. Und ja dann habe ich die zwei zusammengeführt und es entstanden unsere ersten 3 Songs.“

Ihr seid 6 Mitglieder in eurer Band mit unterschiedlichen Instrumenten. Wie läuft der Bandalltag bei euch ab?
„Puh ja das ist gar nicht so einfach mit so vielen Leuten. Da jeder natürlich nebenbei studiert sind wir froh wenn wir es einmal in der Woche schaffen zu proben. Aber wir bleiben über paar Plattformen in Kontakt und arbeiten manche Sachen auch zu Hause aus.“

Was ist bei euch meist zuerst da. Der Text oder die Melodie?
„Also hauptsächlich entstehen unsere Songs während dem Jammen. Daraus beginnen wir dann eine Struktur festzulegen und meist erst gegen Ende des Prozesses kommen die Lyrics und die Gesangsmelodie dazu.“

Du hast mit der Band bereits im Gasometer Wien gespielt wo auch namhaftere Bands wie Fettes Brot, Biffy Clyro oder Mumford & Sons schon live zu Gast waren. Wo würdest du gerne einmal auftreten?
„Ja das war echt schon großartig auf der Bühne für so viele Leute zu spielen. Unser Ziel ist es mal aus Wien rauszukommen und mal in anderen Hauptstädten zu spielen.“

Noch einmal zurück zu dir. Was ist dein Ausgleich zur Musik?
„Meditation, Freunde, Sport, Videospiele.“

Gibt es für dich bestimmte Menschen oder Orte, die dich besonders inspirieren?
„Also hauptsächlich inspirieren mich andere Künstler. Vorallem Imogen Heap, Karnivool, Tigran Hamasyan und Daugther. Witzigerweise ist so ein Ort die U-Bahn. Wenn ich drin sitze und Musik höre kommen mir sehr oft neue Ideen.“

Was bedeutet für dich künstlerische Freiheit?
„Den Mut und das Recht zu haben sein eigenes Ding durchzuziehen.“

Klavier oder Schlagzeug? Was spielst du lieber?
„Das ist schwer zu sagen. Das Klavier ist für mich irgendwie der Ausgleich zum Schlagzeugspielen. Wie ein alter Freund der immer für dich da ist, wenns dir mal nicht so gut geht.“

Du würdest gerne bei deiner Abschlussprüfung ein Stück von Tigran Hamasyan zum Besten geben?
„Ja das wär echt ein Wahnsinn. Nur ist es gar nicht leicht jemanden zu finden, der diese Virtuoistät am Klavier aufweist. Beziehungsweise muss ich ehrlich zugeben, dass auch ich noch einiges üben muss.“

Könntest du dir vorstellen auch mal ein musikalisches Soloprojekt zu machen?
„Ich glaube nicht. Ich produziere zwar hin und wieder ein paar Nummern mittels „Fruity Loops“ (Dj Software) aber mir würde das künstlerische Arbeiten in der Gruppe fehlen.“

Zum Schluss: Dein Leben ist ein Comic. Welche Figur bist du?
„Spiderman. Den fand ich immer am coolsten.“

Lieber Alex, ich danke dir von ganzem Herzen für diese großartigen, musikalischen und philosophischen Stunden. Für deine schlauen Worte, deinen Mut, deine Leidenschaft, deinen Enthusiasmus und für deine Geduld, ein solche aufwendiges Projekt mit mir durchzuziehen. Und last but not least für den Song, den du auf meinem Klavier gespielt hast. Das hat mich echt sehr bewegt…